Pınar Selek arbeitete in Istanbul mit Straßenkindern und engagierte sich für die Rechte von Prostituierten und Transsexuellen. Im Rahmen ihres Soziologie-Studiums unternahm sie eine Studie über die Motive des bewaffneten Kampfes der Kurd*innen und wurde infolgedessen verhaftet, gefoltert und für zweieinhalb Jahre eingesperrt. Wegen eines angeblichen Bombenanschlags hat man sie vier Mal angeklagt und jedes Mal freigesprochen. Dennoch wurde sie 2013 in der Türkei in Abwesenheit zu einer lebenslangen Haft verurteilt und es wurde ein internationaler Haftbefehl erwirkt.
Seit 2009 lebt Selek im Exil, war Stipendiatin der Heinrich-Böll-Stiftung, studierte anschließend in Straßburg und lebt heute in Nizza.
2019 hat der Journalist Guillaume Gamblin das Buch „L´insolente. Dialogues avec Pınar Selek“ auf Grundlage vieler Gespräche mit der Aktivistin herausgegeben. Das Buch wurde nun durch Lou Marin ins Deutsche übersetzt.
Lou Marin ist Autor und Übersetzer mit dem Schwerpunkt gewaltfreier Anarchismus. Unter anderem schrieb er über Rirette Maitrejean, Mahatma Gandhi, und veröffentlichte zahlreiche Schriften zu Albert Camus. Er war bereits mehrfach Gast der Albert Camus Gesellschaft und fesselte seine Zuhörer*innen mit seinem fundierten Wissen und seiner lebendigen Erzählweise.
Der Eintritt ist frei
Eine Veranstaltung der Albert Camus Gesellschaft e.V. in Kooperation mit dem philosophischen Institut LOGOI