Im Gespräch mit Jürgen Kippenhan erzählt Pia Emonds von ihren unterstützenswerten Projekten und Erlebnissen in einem Land im Krieg und von Be- gegnungen mit den Menschen vor Ort, darunter auch viele Kinder. Diese haben im Verlauf der letzten Monate eine Vielzahl an Bildern gemalt, in denen sie ihre gegenwärtige Lebenssituation und ihre Gefühle schildern. LOGOI zeigt nun eine Auswahl dieser Bilder.
»Angefangen hat alles als einfache Fahrt, um die Familie von Freunden an der ukrainischen Grenze abzuholen. Völlig unbedarft fuhr ich Ende Februar 2022
mit einem Wagen voller Medikamente los in die Ukraine. Vor Ort wurde mir das Ausmaß des Chaos erst bewusst, die Grenzen völlig verstopft, weinende und frierende Menschen bei -16 Grad. Die Familie hatte es nicht zeitig über die Grenze geschafft.
Meine Hilfsgüter waren schnell an einen ukrainischen Fahrer übergeben, der zum ersten Kontakt zu den Krankenhäusern und dem Militär vor Ort wurde. Eine leere Rückfahrt lang und den Schrecken der Bilder vor Ort immer noch im Kopf, hatte ich lange Zeit, nachzudenken.
Zuhause angekommen, plante ich bereits den nächsten Transport und brach einige Tage später mit dem eigenen Wagen und einem vollgeladenen Sprinter wieder auf Richtung Ukraine. Bei der nächsten Tour waren es dann schon 4 Sprinter. Bei der dritten Tour am 09.03.23 brachte ich Tatjana und die Zwillinge Dima & Anastasia mit nach Aachen, die aus Odessa geflohen und bereits Tage unterwegs waren, bevor ich sie eingesammelt habe.
Durch die sehr frühe erste Fahrt Richtung Ukraine sind viele Menschen aufmerk- sam geworden, haben die Aktion mit Spenden unterstützt und unkomplizierte Hilfe geleistet, darunter auch große Firmen, Krankenhäuser und internationale Institutionen.
Seit Mai 2022 fahren wir jeden Mittwoch mit Transporten von Aachen in die Ukraine, bringen Hilfsgüter aller Art und unterstützen die Menschen vor Ort mit Kooperationen und schulischen Hilfsprojekten. Auch ich fahre immer wieder mit, um zu sehen, dass alles seine Richtigkeit hat, dass alles ankommt und um mit den Menschen vor Ort zu sprechen und mir immer wieder vor Augen zu halten, warum es wichtig ist, zu helfen.« (Pia Emonds)