»Es gibt keine sicheren Gebiete in Gaza, unabhängig davon, was die israelische Armee den Leuten befiehlt oder auf Flugblättern als Botschaft vom Himmel wirft.«
Riad Othman auf X
Nach dem Angriff der Hamas und anderer bewaffneter palästinensischer Gruppen am 7. Oktober 2023, dem in Israel über 1.100 Menschen zum Opfer fielen, begann das israelische Militär mit den verheerendsten Angriffen auf Gaza in der Geschichte der seit Jahrzehnten abgeriegelten Enklave. Neben mehreren zehntausend Opfern infolge der militärischen Gewalt und völker-rechtswidriger Angriffe auf zivile Ziele, tragen die aktive Vorenthaltung von humani-tärer Hilfe, die gezielte Zerstörung der Lebensgrundlagen von mehr als zwei Millio-nen Menschen und zahlreiche Angriffe gegen Gesundheitseinrichtungen zu unge-zählten Opfern in Gaza bei. Die Ernährungslage und Wasserversorgung sind kata-strophal, die Gesundheitsversorgung ist kollabiert. Rund 2,2 Mio. Menschen sind weiterhin in größter Not. 1,9 Mio. Kinder, Frauen und Männer mussten ihre Häuser verlassen. Zehntausende sind getötet und verwundet worden, der Gaza-Streifen ist größtenteils zerstört. Mittlerweile ähneln auch erste Städte der besetzten West Bank in Teilen einem Kriegsgebiet. Riad Othman beleuchtet in seinem Vortrag die ver-schiedenen Aspekte dieser humanitären Katastrophe und ihre Auswirkungen auf die betroffene Bevölkerung.
medico international ist eine Hilfs- und Menschenrechts-Organisation. Sie wurde 1968 in Frankfurt am Main gegründet, ist parteipolitisch unabhängig und konfessionslos. medico international setzt sich in solidarischer Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen vorwiegend in Afrika, Asien und Lateinamerika für eine gerechte Welt ein. Die Arbeit des gemeinnützigen Vereins wird zu einem großen Teil aus Spenden und Förderbeiträgen finanziert und ist durch die medico-Stiftung abgesichert.
medico international hat mehrere Partnerorganisationen in Gaza wie z.B. die Palestinian Medical Relief Society, die pausenlos im Einsatz sind, um Verletzte zu evakuieren, die Union of Agricultural Work Committees, die Binnenvertriebene mit Lebensmittelpaketen versorgen sowie die Culture and Free Thought Association im Süden des Gazastreifens, die versuchen, Notunterkünfte und Zelte für Geflüchtete zu organisieren.
Riad Othman, Osteuropa-Historiker mit niederländischem Master in Humanitärer Hilfe, arbeitete in bzw. zu unterschiedlichen Krisenregionen, bevor er von 2012 bis 2015 das Büro der Hilfs- und Menschenrechts-Organisation medico international für Palästina und Israel vor Ort leitete. Seit 2016 ist er als Nahostreferent von Berlin aus tätig. medico international ist aktuell mit mehreren Partnerorganisationen in Gaza im Einsatz bei der Evakuierung, Lebensmittelversorgung und der Organisation von Notunterkünften.
Eine Veranstaltung im Rahmen der Reihe „Hoffnung und Resilienz“ – Das Potential der Menschenrechte in einer unsicheren Welt, initiiert vom Eine Welt Forum Aachen e.V.