Die Wyschywankas bezeichnen mit traditionellen Mustern bestickte Kleidungsstücke und Haushaltsgegenstände, die schon seit dem Mittelalter auf dem Land der heutigen Ukraine Verbreitung fanden. Neben dem Gesang und der Sprache ist die Wyschywanka ein kultureller Code und eine ursprüngliche Ausdrucksform des ukrainischen Volkes. Viele bestickte Hemden der 1920er und 1940er Jahre enthielten Staatssymbole (Dreizack, gelbe und blaue Fahnen und Ornamente, Löwenwappen und Zitate aus dem Werk des ukrainischen Lyrikers Taras Schewtschenko sowie Gebete für die Ukraine) und demonstrierten so die ukrainische Identität. Trotz der jahrelangen Zerstörung und des Verbots durch die Besatzungsmächte – ihre Herstellung und ihr Besitz wurden mit Gefängnis, Exil und sogar der Todesstrafe geahndet – haben die Symbole des Kampfes um die ukrainische Staatlichkeit in den Wyschywankas überlebt.
Sie haben nicht nur einen ästhetischen und historischen Wert, sondern sind vor dem Hintergrund des aktuellen russischen Angriffskriegs zu wichtigen Symbolen des ukrainischen kulturellen Selbstbewusstseins und der Identität geworden.
Die während zweier ethnografischer Expeditionen (2016 und 2022) in verschiedenen Regionen der Ukraine gesammelten Wyschywankas wurden von Forschern des Zentrums für Volkskunde und Ethnographie der Nationalen Taras-Schewtschenko-Universität Kiew eingehend wissenschaftlich analysiert, um ihre Herkunft, Verbreitung und Bedeutung zu ermitteln. Ihre Arbeit zeigt: Die Wyschywankas haben überlebt, weder die Zeit noch die staatliche Zensur konnten sie nicht zerstören, deshalb sind sie »unvergänglich«.
Jetzt wollen wir sie Ihnen zeigen!
Wir laden herzlich ein zur Buchpräsentation des ethnografischen Fotoalbums » Unvergänglich. Ukrainische Staatssymbole in der Volksstickerei und Weberei« sowie einem Ausschnitt des Films "The Nation's Heritage".
Anna Dumkan, die an dem Buch mitgearbeitet hat, wird die Veranstaltung moderieren.
Die Veranstaltung wird zweisprachig sein (ukrainisch/deutsch). Der Eintritt ist frei.