Wasserkleidung - Malerei und Prozesshaftes von Marlene Kapitza-Meyer
“In meiner Arbeit fasziniert mich der Zusammenhang von Ding und Erinnerung. Dinge können viele Reaktionen auslösen: So wecken sie das Bedürfnis, Geschichten zu erzählen, erzeugen Blitze von Déjà-vu, geben ein Gefühl des Zuhauseseins, oder verstärken die Nostalgie nach etwas Verlorenem.”
“In der Malerei habe ich diese Phänomene mit Bezug auf meine Elterngeneration untersucht. Schwerpunkt waren für mich Alltagsdinge der 1950er/ 60er Jahre, die ich als Ausgangsmaterial für meine Malerei ausgewählt habe.”
“Dabei habe ich hinterfragt, was an diesen Objekten so stark meine Vorstellungskraft und Empathie anspricht. Gleichzeitig ist mir bewusst, dass diese Artefakte in weitergreifende Erzählungen und Diskurse über Kultur und Natur eingebunden sind.”
“Marlene Kapitza-Meyer – ein Stoff”
Ein Text von Renate Puvogel zur Ausstellung mit weiteren Werken aus der Ausstellung.
“In der Praxis arbeite ich mit verschiedenen Medien wie Zeichnung, Collage, Fotografie oder Fotobearbeitung. Dabei gehe ich analytisch oder auch experimentell vor. Die Malerei steht allerdings im Zentrum meiner Ausdrucksformen. Durch sie kann ich mich meinem Ausgangsmaterial hingeben und sie ermöglicht gleichzeitig eine kritische Distanz zu den Dingen.”
“Die Malerei ist für mich ein Versuch, herauszufordern, bis zu welchem Punkt eine Atmosphäre des Vergangenen im Heute bewahrt werden kann.”
Marlene Kapitza-Meyer ist 1958 in Bonn geboren. Nach der Bühnenreife für Tanz (1978) studierte sie an der Fachhochschule Köln, wo sie über das Bühnenbild zur Textilen Gestaltung und Malerei kam (Prof. Kaldenhoff, Prof. Schaffmeister). In Johannesburg, Südafrika, wo sie knapp zehn Jahre lebte, ergänzte sie ihr Studium an der University of the Witwatersrand mit einem B.A. und M.A. (Fine Arts). Seit 1994 lebt sie freischaffend in Aachen. Ihr Atelier befindet sich im Tuchwerk Aachen.