LOGOI zeigt anlässlich der diesjährigen Aachener Kunstroute eine Auswahl an Collagen und Druckgraphiken aus dem Werk des in Aachen lebenden kubanischen Künstlers Antonio Nuñez.
Im Fokus der Ausstellung »Ciudad sin casa« - Stadt ohne Haus steht die Auseinandersetzung mit architektonischen Strukturen. Nuñez ist Künstler und Architekt zugleich. Als Künstler reduziert er zunächst die Fülle an Informationen auf einzelne, partielle Elemente, als Architekt setzt er sie dann zu neuen Gebilden zusammen. Erst Dekonstruktion, dann Konstruktion. Dieser Entstehungsprozess ist ein wesentlicher Bestandteil der Bildaussage, in den auch das Publikum mit einbezogen wird. In ihm werden mitunter gewohnte Sichtweisen aufgebrochen oder andere Standpunkte vielleicht erst ermöglicht.
Antonio Nuñez arbeitet seriell, intensiv und experimentell mit verschiedenen Darstellungsformen. Ganz egal, ob er als malender Bildhauer oder als bildhauerischer Maler agiert, wichtig ist das Ergebnis. Er hinterfragt, probiert, zerlegt und baut auf. Perspektivisch verzerrte Räume aus Linien und Schachbrettmustern verleihen den Bildern eine enorme Tiefe. In ihr offenbart sich das Streben des Künstlers nach Einsicht. Einsicht in grundlegende Zusammenhänge, Strukturen und Eigenschaften. Dabei ist seine Vorgehensweise nicht stringent und genau definiert, sondern erfreulich experimentell, vielfältig und offen.
(Auszüge aus dem Katalogtext 2020/2021 von Alexandra Kolossa)
Antonio Nuñez ist 1971 geboren in Camagüey, Kuba. Von 1993 bis 1998 studierte er Malerei und Grafik am Instituto Superior de Arte, Havanna (CU). Mit Ausstellungen und Stipendien war er u.a. in Tel Aviv, St. Petersburg, Buenos Aires, Alberta (CA) und Aachen tätig, wo er seit 2002 lebt und arbeitet.
www.antonionunez.de
Eine einführende Rede zur Vernissage am 23.09. um 14 Uhr hält die Kunsthistorikerin Dr. Alexandra Kolossa. Im Anschluss daran laden wir ein zu einer Lesung der iranischen Autorin Mitra Gaast begleitet von Musik und Gesang des Duos Sanaz Zaresani/ Benjamin Stein: »Spuren nach Iran - Feuer fragt nicht«.
Der Künstler ist anwesend.
Ausstellung vom 23.9. bis 19.11. (Finissage am 19.11. um 12 Uhr)