Albert Camus ist in Algerien in einem Schmelztiegel verschiedener Kulturen aufgewachsen. Menschen aus dem gesamten Mittelmeer- raum hatten sich im Land der Berber versammelt, Muslime, Christen und Juden bildeten eine heterogene und dadurch gerade besondere Gesellschaft. Jahre später hielt sich Camus während eines Kuraufenthaltes dem kleinen französischen Ort Le Chambon-sur-Lignon auf, in dem die Bevölkerung eine hohe Anzahl von Juden vor den deutschen Nazi-Besatzern versteckte. Es gab für Albert Camus also Grund genug, sich mit dem Gottesverständnis der Juden auf Grundlage historischer und ideengeschichtlicher Betrachtungen auseinander zu setzen. Dennoch ist die Camus-Forschung bislang allenfalls am Rande darauf eingegangen.
Vor dem Hintergrund seiner umfangreichen Kenntnisse, hat sich der Nestor der deutschen Camus-Forschung Heinz Robert Schlette nun diesem Thema gewidmet. Bevor seine daraus resultierende Schrift herausgegeben wird, will er seine Erkenntnisse mit uns diskutieren.
Sonntag, 10. Juni 2018 um 12.00 Uhr
Eine Kooperation mit der Albert Camus Gesellschaft
Prof. Dr. Dr. Heinz Robert Schlette beschäftigt sich seit 60 Jahren mit dem Leben und Werk Albert Camus. Nicht zuletzt durch seine zahlreichen Veröffentlichung gilt er über Deutschland hinaus als einer der bedeu- tendsten Camus-Forscher. Der promovierte Theologe und Philosoph lehrte zuletzt an der Universität in Bonn. Bereits 2016 beeindruckte sein Vortrag über »Camus' Hoffnung unser Publikum.