“Jeder hat als Mitglied der Gesellschaft das Recht auf soziale Sicherheit und Anspruch darauf, durch innerstaatliche Maßnahmen und intemationale Zusammenarbeit sowie unter Berücksichtigung der Organisation und der Mittel jedes Staates in den Genuss der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechte zu gelangen, die für seine Würde und die freie Entwicklung seiner Persönlichkeit unentbehrlich sind.” [Artikel 22, Allgemeine Erklärung der Menschenrechte]
Deutsche Großunternehmen erwirtschaften fast die Hälfte ihrer Umsätze außerhalb von Europa - Tendenz steigend. Mit Umwelt und Menschenrechten nehmen sie es dabei nicht immer so genau. Seit Jahren häufen sich Berichte über Konflikte beim Rohstoffabbau, Umweltverschmutzung bei Kohlekraftwerken, Vertreibungen für Staudämme sowie Ausbeutung und Unfälle bei der Textilherstellung auch in den Wertschöpfungsketten deutscher Konzerne.
Welche Verantwortung tragen Unternehmen für die Menschenrechte? Welche Lösungsansätze sind von der Politik zu erwarten?
Armin Paasch ist Referent für Wirtschaft und Menschenrechte bei MISEREOR. Er hat meh- rere Studien zu Menschrechtsproblemen im Rohstoff-, Energiesektor sowie zur Handelspoli- tik der EU verfasst und die Erarbeitung des Aktionsplans Wirtschaft und Menschenrechten der Bundesregierung kritisch begleitet.