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Prof. Wilfried Hinsch: Ethik des Krieges

  • LOGOI Institut für Philosophie und Diskurs 25a Jakobstraße 52064 Aachen Deutschland (Karte)

“Der radikale Gewaltverzicht ist ehrenwert, steht aber moralisch schwächer da, als man landläufig meint, gerade in Deutschland, wo der Pazifismus als heimliche Staatsideologie uns daran hindert, die in der Welt bestehenden Konflikte richtig einzuschätzen.” (Wilfried Hinsch, Frankfurter Rundschau, 12.05.2017)

Wer gegen den Krieg ist, muss trotzdem kein Pazifist sein. Dieses Buch zeig: Es gibt bessere Gründe. Die meisten Interventionspläne erweisen sich vor dem Urteil einer modernen Moral der Vernunft als unverantwortlich. Ein Katalog klarer Kriterien lässt daran wenig Zweifel. Doch dieselben Kriterien machen auch deutlich: Potentielle und tatsächliche Opfer von Gewalt und Willkür haben ein Recht auf Schutz und Beistand - auch dann, wenn die Möglichkeiten des Friedens erschöpft sind.

“Nie wieder Krieg. Nie wieder Auschwitz” - die einst selbstverständliche Anti-Gewalt-Losung der deutschen Nachkriegspolitik führt unter den multipolaren Bedingungen der “neuen” Kriege in zahlreiche Dilemmata. Ein “aufgeklärter Pazifismus” kann dabei helfen, dieses Dilemma zu verstehen und in konkreten Entscheidungssituationen zu einer persönlichen verantworteten Position zu finden. Weltpolitisch mündet er in die Fortsetzung des Kant’schen Projekts, auf internationaler Ebene einen dauerhaften “Frieden durch Recht” zu schaffen.