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Philosophische Matinee mit Prof. Dr. Wulf Kellerwessel: »Aufklärungsphilosophie und Rassismus«

  • LOGOI Institut für Philosophie und Diskurs 25a Jakobstraße 52064 Aachen Deutschland (Karte)

In der Gegenwart wird die Philosophie der Aufklärung kontrovers diskutiert, und besonders heftig wird die Debatte beim Thema „Rassismus in der Aufklärung“. Sie steht in engen Zusammenhang mit Fragen des Kolonialismus und dem Sklavenhandel, die mit rassistischen Argumenten zu begründen versucht wurden. Der Vortrag möchte mehrere Punkte verdeutlichen: Lange vor der Aufklärung gab es bereits verbreitet einen Proto-Rassismus, und in der Aufklärungsphilosophie wurden rassistische Auffassungen vertreten, und zwar in unterschiedlicher Intensität. Entsprechende Beispiele finden sich in Texten von Hume und vor allem bei Kant. Aber innerhalb der Aufklärungsphilosophie gab es bereits deutlich formulierte Gegenpositionen – z.B. bei Diderot, von Holbach und Helvetius, die auch den Kolonialismus und den Sklavenhandel scharf kritisieren. Insofern ist nicht die Aufklärung und die Aufklärungsphilosophie insgesamt rassistisch, sondern Teile von ihr.

Wulf Kellerwessel: Studium der Philosophie, Germanistik und Komparatistik, 1994 Promotion, 2002 Habilitation und seit 2008 apl. Professor am Philosophischen Institut der RWTH Aachen; Forschungsgebiete und Interessengebiete: Ethik und Angewandte Ethik, Politische Philosophie, vor allem Menschenrechtstheorien, Gerechtigkeitstheorien, Philosophie der Aufklärung und des 20. Jahrhunderts/der Gegenwart.

Eintritt frei!