Die Bilder von Christine Kassing versetzen den Betrachter in Schwellensituationen. Oft scheinen sie sogenannte ‘lost places’ urbaner Räume zu zeigen, vergessene Industrieruinen mit herausgeschlagenen Kacheln, verlassene Wohnhäuser mit leeren Fenstern. Die Figuren bewegen sich geisterhaft durch sie hindurch. Raum und Zeit sind unstet, die Ebenen überlappen, sind gekrümmt. Manche Bilder tragen Erinnerungsfetzen und Fragmente in sich. Es gibt Mauern und Zäune, die zwar den Blick begrenzen, aber keine definitiven Grenzen darstellen. Dazu Wendeltreppen und offene Türen. Das Jenseits reicht immer in das Diesseits hinein: Pflanzen wachsen über und durch einen Zaun, die scheinbar feste Betonmauer löst sich auf und gibt den Blick auf einen kontinuierlichen Raum frei. Die geometrischen Raster spannen sich über den Raum, sie winden sich und werden zu gegenständlichen Blöcken, mit denen die Figuren interagieren. Ähnlich experimentell geht die Kölner Malerin mit der Farbe um. Knalliges Orange trifft auf leuchtendes Pink, die Rauten sind oft blau, lila oder in einem bunten Schachbrettmuster. Sie lackiert, sprüht, malt und erreicht so eine ganz besondere und immer überraschende Harmonie der Gegensätze.
(Dr. Martina Kollroß)
Die 1979 in Köln geborene Künstlerin hat von 2003 bis 2008 an der Kunstakademie Münster Freie Kunst studiert. Sie war Schülerin bei Prof. Ulrich Erben und bei Prof. Suchan Kinoshita, die sie 2009 zur Meisterschülerin ernannte.
Christine Kassing arbeitet im eigenen Atelier in Köln Ehrenfeld.
Die Ausstellung ist zu unseren regulären Geschäftszeiten, Mo - Fr, 10:00 - 14:00 Uhr zu sehen. Bei Interesse stellen wir gerne den Kontakt zur Künstlerin her.
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